GOSSMANNSDORF Lama-Trekking-Touren im Landkreis Haßberge: Stefan Lettner will mit Lama Trekking-Touren in den Haßbergen anbieten
Für den Naturfreund Lettner erfüllte sich ein Traum. Er besitzt eine Lamaherde und will mit seinen Tieren Lama-Trekking anbieten. Dazu kommen noch Zucht, Wollgewinnung und der Einsatz als Landschaftspfleger.
„Keine Angst, Lamas spucken nur, wenn sie ganz viel Stress haben" für Stefan Lettner, Herr über 34 Lamas, sind die Tiere einfühlsam, sensibel, aufmerksam, charakterfest und kontaktfreudig und man hat sie vor allem schnell ins Herz geschlossen. Lamas bestimmen seit einem Jahr das Leben von Stefan Lettner, mit ihnen will er seine insgesamt sechsköpfige Familie ernähren.
Der Hang zu solchen Tieren war beim gebürtigen Oberbayern, der 1985 durch die Hochzeit mit seiner Frau Conny Fella nach Goßmannsdorf kam, schon immer da. Wenn Tier, dann richtig, schließlich hat er auch rund 40 Schildkröten zu Hause. Doch wie kam er zu seinen Lamas? Angefangen hat alles an einem gemütlichen Winterabend, als Stefan Lettner von Lamas schwärmte und ein Freund ihm sagte, dass sein Kollege einige Lamas auf der Weide stehen hat.
Aus diesem Gespräch entwickelte sich bald die Möglichkeit, Lamas zu erwerben. Da zudem sein Schwiegervater ein unbewirtschaftetes Grundstück in Hanglage hatte, das schwer zu mähen war, fiel die Entscheidung nicht schwer. Lettner machte sich kundig. Lamas sind als Schwielensohler und aufgrund ihres Fressverhaltens bodenschonende Landschaftspfleger. Und weil ein einzelnes Lama sich in den Haßbergen nicht so wohl fühlt, erwarb Lettner gleich drei Stuten und einen Hengst.
Lamas erreichen eine Schulterhöhe von bis zu 130 Zentimeter und können bis 150 Kilogramm auf die Waage bringen. Im Gegensatz zu ihren Verwandten, den Guanakos, dem Wolllieferanten Alpaka und den Vikunjas, sind Lamas in der freien Wildbahn Südamerikas so gut wie ausgestorben. Die vier Tiere von Stefan Lettners waren aber nur der Anfang. Schließlich war es so etwas wie Liebe auf den ersten Blick auch bei Ehefrau Conny und den vier Kindern. So schlug der Lamafreund zu, als er die Chance bekam, auf einen Schlag eine Herde von rund zwei Dutzend Lamas zu erwerben. Mittlerweile hatte Lettner Seminare besucht und eine Lama-Scherkurs absolviert. Kurzum, aus dem Liebhaber wurde ein Experte, der sein Hobby nun zum Beruf machen möchte.
Dazu gehört auch die Zucht, schließlich wird das Interesse an den exotischen Tieren immer größer. Allerdings ist hier Geduld gefordert, denn die Tragzeit eines Lamas beträgt elf bis zwölf Monate und Zwillingsgeburten sind äußerst selten. Auch die Wollgewinnung benötigt Zeit, die Tiere werden nur alle zwei Jahre geschoren. Lettner kann sich auch vorstellen, einen Teil seiner Tiere als Landschaftspfleger einzusetzen. Vor allem aber ist es das Lama-Trekking, worauf er setzt. Tatsächlich ist es sehr entspannend, mit einem Lama zu wandern.
Das Tier passt sich dem Schritt des Menschen an.Durch seine Größe läuft es auf Augenhöhe, was tatsächlich etwas anderes ist als ein Spaziergang mit einem Hund. Lama-Trekking bedeutet Ruhe und Entspannung. Dazu sind die Tiere ohne weiteres in der Lage, das Gepäck des Wanderers zu tragen. Und so wird eine Wanderung auch für Kinder nie langweilig. Bei einem Probelauf durch die Haßberge ließen sich Gustav, Max, Picasso, Wilhelm und Ludwig brav führen.
Die Beherrschung des Tieres ist schnell erlernt. Stefan Lettner: „Sie müssen dem Tier schon zeigen, dass Sie der Herr sind. Geben Sie ihm nicht soviel Leine und lassen Sie den Vielfrass nicht grasen." Dann trottete Picasso treu mit man ohne viel Worte mit ihm. Lettner könnte sich vorstellen, mit seinen Lamas nicht nur Schnupper-Spaziergänge über zwei Stunden, sondern auch Mehrtagestouren anzubieten.
Wer mehr wissen will oder ein Lamaführer/in werden will, kann sich unter www.hassberglama.de oder unter Tel. (0 95 23) 14 14 informieren.
Quelle: http://www.mainpost.de/